Inhalt:
Welche Arten von Medikationsfehlern gibt es?
Wer haftet bei einem Medikationsfehler?
Rechtliche Grundlagen: Ihre Ansprüche bei Medikationsfehlern
Was tun bei Verdacht auf einen Medikationsfehler? Sofortmaßnahmen
Die Expertise von Scharffetter & Blanke: Ihr Weg zum Recht
Typische Szenarien bei Medikationsfehlern
Ihre Rechte durchsetzen – unser Ablauf
Checkliste: Dokumentation bei Verdacht auf Medikationsfehler
Das Wichtigste im Überblick:
Wenn die Kieferoperation nicht wie geplant verläuft
Kieferoperationen gehören zu den komplexesten Eingriffen der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Sie können das Leben der Patienten erheblich verbessern, indem sie Funktionsstörungen beim Kauen, Sprechen oder Atmen beseitigen oder ästhetische Probleme korrigieren. Wenn jedoch eine Kieferoperation schief geht, können die Folgen dramatisch sein und das Leben der Betroffenen nachhaltig beeinträchtigen.
Die Ursachen für problematische Kieferoperationen sind vielfältig und reichen von mangelnder Planung über technische Fehler während des Eingriffs bis hin zu unzureichender Nachsorge. Nicht jede unerwünschte Entwicklung nach einer Kieferoperation ist jedoch automatisch ein Behandlungsfehler. Die Abgrenzung zwischen unvermeidbaren Komplikationen und behandlungsbedingten Schäden erfordert eine sorgfältige medizinische und rechtliche Analyse.
Das Medizinrecht hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt mit Fällen fehlgeschlagener Kieferoperationen beschäftigt. Dabei zeigt sich, dass viele Komplikationen durch bessere Planung, sorgfältigere Durchführung oder angemessenere Aufklärung hätten vermieden werden können. Für Patienten ist es wichtig zu verstehen, welche Rechte sie haben und wie sie diese durchsetzen können.
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Arten von Kieferoperationen und ihre spezifischen Risiken
Kieferorthopädische Operationen umfassen ein breites Spektrum von Eingriffen, die jeweils ihre eigenen Risiken und Komplikationsmöglichkeiten mit sich bringen. Orthognathe Chirurgie, bei der die Kieferstellung korrigiert wird, ist einer der häufigsten und anspruchsvollsten Eingriffe. Dabei werden Ober- oder Unterkiefer durchtrennt und in eine neue Position gebracht. Diese Operationen können bei Kieferfehlstellungen, die zu Funktionsproblemen oder ästhetischen Beeinträchtigungen führen, notwendig sein.
Weisheitszahnentfernungen gehören zu den häufigsten kieferchirurgischen Eingriffen, werden aber oft unterschätzt. Insbesondere bei tief im Knochen liegenden oder verlagerten Weisheitszähnen können schwerwiegende Komplikationen auftreten. Die Nähe zu wichtigen anatomischen Strukturen wie dem Unterkiefernerv macht diese scheinbar einfachen Eingriffe zu risikoreichen Operationen.
Implantologische Eingriffe haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen und bringen eigene Risiken mit sich. Die Insertion von Zahnimplantaten erfordert präzise Planung und Durchführung, da Fehlpositionierungen oder Verletzungen benachbarter Strukturen zu dauerhaften Schäden führen können. Besonders komplex wird es bei ausgedehnten Knochenaufbauten oder Sinuslift-Operationen.
Kiefergelenkoperationen werden bei schweren Funktionsstörungen des Kiefergelenks durchgeführt und gehören zu den schwierigsten Eingriffen der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Die komplexe Anatomie und die vielfältigen Funktionen des Kiefergelenks machen diese Operationen besonders anspruchsvoll. Tumoroperationen am Kiefer erfordern oft ausgedehnte Resektionen und Rekonstruktionen, die mit erheblichen funktionellen und ästhetischen Beeinträchtigungen verbunden sein können.
Häufige Komplikationen und ihre Ursachen
Bei Kieferoperationen können verschiedene Komplikationen auftreten, die sowohl durch unvermeidbare Risiken als auch durch Behandlungsfehler verursacht werden können. Nervenverletzungen gehören zu den schwerwiegendsten Komplikationen bei Kieferoperationen. Der Unterkiefernerv, der für das Gefühl in der Unterlippe und im Kinn verantwortlich ist, kann bei Eingriffen im Unterkiefer geschädigt werden. Dies kann zu dauerhaften Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder sogar Schmerzen führen.
Infektionen können nach jeder Operation auftreten, sind aber bei Kieferoperationen besonders problematisch, da die Mundhöhle reich an Bakterien ist. Schwere Infektionen können zu Knochenverlusten, Implantatverlusten oder sogar lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Während manche Infektionen trotz ordnungsgemäßer Behandlung auftreten können, sind andere auf mangelnde Hygiene oder unzureichende Nachsorge zurückzuführen.
Blutungen während oder nach Kieferoperationen können verschiedene Ursachen haben. Während kleinere Nachblutungen normal sind, können schwere Blutungen lebensbedrohlich werden. Ursachen können in der Verletzung größerer Blutgefäße, unzureichender Blutstillung oder Gerinnungsstörungen liegen.
Funktionsstörungen nach Kieferoperationen können das Kauen, Sprechen oder die Mundöffnung betreffen. Einige dieser Probleme sind vorübergehend und bessern sich mit der Zeit, andere können dauerhaft bestehen bleiben. Die Ursachen reichen von Schwellungen und Narbenbildung bis hin zu Fehlstellungen der Kieferknochen oder Schäden an der Kiefermuskulatur.
Ästhetische Beeinträchtigungen können nach Kieferoperationen auftreten, insbesondere wenn die Eingriffe auch kosmetische Ziele verfolgen. Asymmetrien, Narbenbildung oder Veränderungen der Gesichtskonturen können die Patienten erheblich belasten. Während manche ästhetischen Probleme unvermeidbar sind, können andere auf Planungsfehler oder technische Mängel zurückzuführen sein.
Behandlungsfehler bei Kieferoperationen
Behandlungsfehler bei Kieferoperationen können in verschiedenen Phasen des Behandlungsprozesses auftreten. Planungsfehler gehören zu den häufigsten und folgenreichsten Fehlern bei Kieferoperationen. Eine unzureichende Diagnostik, bei der wichtige anatomische Strukturen oder Vorerkrankungen übersehen werden, kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Moderne Bildgebungsverfahren wie DVT oder MRT ermöglichen heute eine sehr präzise Planung, werden aber nicht immer ausreichend genutzt.
Fehlerhafte Operationsplanung kann sich in verschiedenen Aspekten zeigen: falsche Einschätzung der Kieferstellung, ungeeignete Operationsmethode oder unzureichende Berücksichtigung der individuellen Anatomie. Besonders bei orthognathen Operationen ist eine präzise Planung essentiell, da Fehlstellungen oft nicht mehr korrigiert werden können.
Technische Operationsfehler treten während des Eingriffs auf und können verschiedene Ursachen haben. Verletzungen wichtiger anatomischer Strukturen wie Nerven, Blutgefäße oder Nachbarzähne können durch unvorsichtiges oder unpräzises Arbeiten entstehen. Auch die Verwendung ungeeigneter Instrumente oder Materialien kann zu Komplikationen führen.
Fehler bei der Anästhesie sind bei Kieferoperationen besonders problematisch, da diese oft in Vollnarkose durchgeführt werden und spezielle Überlegungen zur Atemwegssicherung erfordern. Komplikationen können von unzureichender Schmerzausschaltung bis hin zu lebensbedrohlichen Zwischenfällen reichen.
Nachsorgefehler können die Heilung beeinträchtigen oder zu Komplikationen führen. Unzureichende Kontrollen, verspätete Erkennung von Komplikationen oder inadäquate Behandlung von Problemen können zu dauerhaften Schäden führen. Auch die unzureichende Anleitung des Patienten zur postoperativen Versorgung kann als Behandlungsfehler gewertet werden.
Aufklärung und Einverständnis bei Kieferoperationen
Die ordnungsgemäße Aufklärung über Kieferoperationen ist von besonderer Bedeutung, da diese Eingriffe oft elektiv sind und erhebliche Risiken bergen. Gemäß den Vorgaben des Patientenrechtegesetzes, insbesondere in § 630e BGB, müssen Patienten umfassend über ihre Behandlung informiert werden. Dazu gehören die Diagnose, die geplante Therapie, mögliche Risiken und alternative Behandlungsmöglichkeiten.
Bei Kieferoperationen muss die Aufklärung verschiedene Aspekte umfassen: Die spezifischen Risiken des geplanten Eingriffs müssen detailliert erläutert werden, wobei auch seltene, aber schwerwiegende Komplikationen erwähnt werden müssen. Besonders wichtig ist die Information über mögliche Nervenverletzungen und deren Folgen, da diese zu dauerhaften Beeinträchtigungen führen können.
Die Aufklärung über alternative Behandlungsmöglichkeiten ist ebenfalls essentiell. Oft gibt es verschiedene Wege, ein Problem zu lösen, die unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Patienten müssen in die Lage versetzt werden, eine informierte Entscheidung zu treffen. Auch die Möglichkeit, auf eine Behandlung zu verzichten, muss besprochen werden.
Der Zeitpunkt der Aufklärung ist rechtlich relevant. Sie muss so rechtzeitig erfolgen, dass der Patient ausreichend Bedenkzeit hat. Bei größeren Eingriffen sollte die Aufklärung mindestens einen Tag vor der Operation erfolgen. Auch die Form der Aufklärung ist wichtig: Sie muss verständlich sein und darf nicht nur aus Standardtexten bestehen.
Besondere Sorgfalt ist bei ästhetischen Kieferoperationen geboten. Hier müssen die realistischen Ergebnisse besprochen und übertriebene Erwartungen korrigiert werden. Auch die Möglichkeit von Nachkorrekturen und deren Kosten sollten thematisiert werden.
Rechtliche Ansprüche bei fehlgeschlagenen Kieferoperationen
Bei nachgewiesenen Behandlungsfehlern stehen Patienten umfassende Ansprüche zu. Das Schmerzensgeld richtet sich nach der Art und Schwere der erlittenen Beeinträchtigungen. Bei dauerhaften Nervenschäden mit Taubheitsgefühlen können Beträge von 5.000 bis 15.000 Euro angemessen sein. Schwere funktionelle Beeinträchtigungen, die das Kauen, Sprechen oder die Mundöffnung betreffen, können zu deutlich höheren Beträgen führen.
Besonders hoch fallen Schmerzensgeldbeträge aus, wenn ästhetische Beeinträchtigungen hinzukommen. Entstellungen im Gesichtsbereich werden rechtlich als besonders schwerwiegend bewertet, da sie die Persönlichkeit und das Sozialleben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können. Hier können Schmerzensgeldbeträge von 20.000 bis 100.000 Euro oder mehr gerechtfertigt sein.
Neben dem Schmerzensgeld können verschiedene materielle Schäden geltend gemacht werden. Die Kosten für notwendige Nachbehandlungen, Korrektureingriffe oder Therapien müssen vom Schädiger getragen werden. Bei fehlgeschlagenen Implantatbehandlungen können erhebliche Kosten für die Entfernung der Implantate und alternative Versorgungen entstehen.
Verdienstausfall kann geltend gemacht werden, wenn die Komplikationen zu längeren Arbeitsausfällen führen. Bei schweren Beeinträchtigungen der Sprech- oder Kaufunktion kann sogar eine dauerhafte Berufsunfähigkeit eintreten, die zu hohen Schadensersatzforderungen führt.
Schadensersatz kann auch für immaterielle Schäden wie Haushaltsführungsschäden oder die Kosten für externe Pflege verlangt werden. Bei schweren Beeinträchtigungen kann auch die Notwendigkeit von Hilfsmitteln oder Anpassungen im Wohnbereich entstehen.
Beweisführung bei Kieferoperations-Behandlungsfehlern
Die Beweisführung bei fehlgeschlagenen Kieferoperationen ist oft komplex und erfordert eine fundierte medizinische Begutachtung. Die Dokumentation des Behandlungsverlaufs spielt eine zentrale Rolle bei der Bewertung möglicher Behandlungsfehler. Operationsberichte, Röntgenbilder, Fotografien und Nachsorgeunterlagen müssen sorgfältig analysiert werden.
Besonders wichtig sind die präoperativen Planungsunterlagen. Diese zeigen, ob die Operation angemessen geplant wurde und ob alle relevanten anatomischen Strukturen berücksichtigt wurden. Moderne Bildgebungsverfahren ermöglichen heute eine sehr präzise Darstellung der Anatomie, die als Bewertungsgrundlage dient.
Die Beurteilung der Operationstechnik erfordert spezielle Fachkenntnisse. Sachverständige müssen beurteilen, ob die angewandte Technik dem medizinischen Standard entspricht und ob die aufgetretenen Komplikationen vermeidbar waren. Dabei spielen auch die Erfahrung des Operateurs und die Ausstattung der Klinik eine Rolle.
Bei der Kausalitätsprüfung muss geklärt werden, ob die aufgetretenen Schäden tatsächlich durch den Behandlungsfehler verursacht wurden. Dies ist oft schwierig, da Kieferoperationen generell mit Risiken verbunden sind und nicht alle Komplikationen auf Fehler zurückzuführen sind.
Wir arbeiten mit erfahrenen Sachverständigen zusammen, die auf Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie spezialisiert sind. Diese können die komplexen medizinischen Zusammenhänge beurteilen und eine fundierte Bewertung möglicher Behandlungsfehler abgeben. Eine qualifizierte medizinische Begutachtung ist die Grundlage für eine erfolgreiche rechtliche Durchsetzung der Ansprüche.
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Besondere Herausforderungen bei Kieferoperations-Fällen
Kieferoperationsfälle weisen einige Besonderheiten auf, die sie von anderen medizinischen Behandlungsfehlern unterscheiden. Die Komplexität der Anatomie im Kopf-Hals-Bereich macht sowohl die medizinische Bewertung als auch die rechtliche Einschätzung schwierig. Viele anatomische Strukturen liegen eng beieinander, und Verletzungen können weitreichende Folgen haben.
Die ästhetische Komponente vieler Kieferoperationen führt zu besonderen rechtlichen Problemen. Patienten haben oft hohe Erwartungen an das Ergebnis, die nicht immer realisierbar sind. Die Abgrenzung zwischen unzureichender Aufklärung über realistische Ergebnisse und tatsächlichen Behandlungsfehlern kann schwierig sein.
Die lange Heilungsdauer nach Kieferoperationen erschwert die Bewertung des Endergebnisses. Viele Probleme zeigen sich erst Monate oder sogar Jahre nach dem Eingriff, wenn sich beispielsweise Narben gebildet haben oder sich Implantate lockern. Dies hat auch Auswirkungen auf die Verjährung von Ansprüchen.
Die psychische Belastung für die Patienten ist bei fehlgeschlagenen Kieferoperationen oft besonders hoch. Probleme im Gesichtsbereich beeinträchtigen nicht nur die Funktion, sondern auch das Aussehen und damit das Selbstbewusstsein der Betroffenen. Dies kann zu sozialer Isolation und psychischen Erkrankungen führen.
Die Kosten für Korrektureingriffe sind oft sehr hoch und können das Mehrfache der ursprünglichen Behandlungskosten betragen. Nicht alle Probleme lassen sich vollständig korrigieren, und manchmal sind mehrere Eingriffe notwendig. Dies führt zu hohen Schadensersatzforderungen und macht die Fälle für alle Beteiligten besonders bedeutsam.
Verjährung und Fristen bei Kieferoperations-Schäden
Die Verjährung von Ansprüchen bei fehlgeschlagenen Kieferoperationen folgt den allgemeinen Regeln des Arzthaftungsrechts (§ 195, § 199 Abs. 1 BGB), hat aber einige Besonderheiten. Grundsätzlich verjähren Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche drei Jahre nach Kenntnis von Schaden und Schädiger. Bei Kieferoperationen beginnt diese Frist jedoch oft nicht sofort nach dem Eingriff zu laufen.
Viele Komplikationen von Kieferoperationen werden erst im Laufe der Heilung erkennbar. Nervenschäden können sich zunächst nur als Taubheitsgefühl zeigen und erst später als dauerhaft erweisen. Ästhetische Probleme werden oft erst nach Abschwellung der Gewebe sichtbar. Funktionsstörungen können sich erst nach Monaten zeigen, wenn die Patienten wieder normal essen oder sprechen wollen.
Die Verjährung von Ansprüchen beginnt gemäß § 199 Abs. 1 BGB mit dem Schluss des Jahres, in dem der Patient Kenntnis von dem Schaden und der Person des Schädigers erlangt hat oder ohne grobe Fahrlässigkeit erlangen müsste. Bei Kieferoperationen beginnt diese Frist jedoch oft nicht sofort nach dem Eingriff zu laufen, da dies oft erst nach einer medizinischen Bewertung der Fall sein kann.
Für Personenschäden gilt eine absolute Verjährungsfrist, die im BGB geregelt ist. Diese Frist kann, je nach den Umständen des Falls, bis zu 30 Jahre betragen. Es ist wichtig, die spezifischen Umstände des Falls zu berücksichtigen, um die korrekte Frist zu bestimmen. Auch wenn Schäden erst sehr spät erkannt werden, können nach Ablauf dieser absoluten Frist keine Ansprüche mehr geltend gemacht werden.
Die Verjährung kann durch verschiedene Umstände gehemmt werden. Verhandlungen mit der Haftpflichtversicherung des Arztes oder der Klinik führen zu einer Hemmung der Verjährung, solange ernsthafte Gespräche über eine Regulierung geführt werden. Auch Gutachterverfahren bei den Ärztekammern oder die Erhebung einer Klage hemmen die Verjährung.
Außergerichtliche Einigung vs. Gerichtsverfahren
Bei fehlgeschlagenen Kieferoperationen ist oft eine außergerichtliche Einigung möglich und sinnvoll. Viele Haftpflichtversicherungen sind bereit, bei eindeutigen Behandlungsfehlern angemessene Entschädigungen zu zahlen, um langwierige und kostspielige Gerichtsverfahren zu vermeiden. Dies ist für alle Beteiligten vorteilhaft, da eine schnelle Regulierung erfolgen kann und die Belastung für den Patienten geringer ist.
Außergerichtliche Verhandlungen ermöglichen auch flexiblere Lösungen. Neben der finanziellen Entschädigung können beispielsweise auch die Übernahme von Korrektureingriffen oder die Finanzierung von Therapien vereinbart werden. Solche individuellen Lösungen sind vor Gericht oft nicht möglich.
Ein Gerichtsverfahren wird notwendig, wenn die Gegenseite jeden Behandlungsfehler bestreitet oder die angebotene Entschädigung völlig unzureichend ist. Auch bei komplexen rechtlichen oder medizinischen Fragestellungen kann eine gerichtliche Klärung sinnvoll sein.
Die Erfolgsaussichten eines Gerichtsverfahrens hängen stark von der Beweislage ab. Eine fundierte medizinische Begutachtung ist essentiell, um die Erfolgsaussichten realistisch einschätzen zu können. Auch das Kostenrisiko muss sorgfältig abgewogen werden, da bei einer Niederlage erhebliche Kosten entstehen können.
Viele Verfahren enden auch vor Gericht mit einem Vergleich. Die Androhung eines langwierigen Prozesses kann die Verhandlungsbereitschaft der Gegenseite erhöhen und zu besseren Angeboten führen. Ein erfahrener Anwalt kann einschätzen, wann der richtige Zeitpunkt für einen Vergleich gekommen ist.
Präventive Maßnahmen für Patienten
Patienten können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um das Risiko von Behandlungsfehlern bei Kieferoperationen zu reduzieren. Die Auswahl eines qualifizierten und erfahrenen Operateurs ist von entscheidender Bedeutung. Informieren Sie sich über die Ausbildung, Spezialisierung und Erfahrung des Arztes. Lassen Sie sich Referenzen zeigen und scheuen Sie sich nicht, nach der Anzahl der durchgeführten Eingriffe zu fragen.
Eine Zweitmeinung kann bei größeren Kieferoperationen sinnvoll sein, insbesondere wenn der Eingriff elektiv ist. Ein unabhängiger Arzt kann die Diagnose bestätigen und alternative Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen. Dies hilft auch dabei, übertriebene Erwartungen zu korrigieren und realistische Ziele zu setzen.
Nehmen Sie das Aufklärungsgespräch ernst und stellen Sie alle Fragen, die Sie beschäftigen. Lassen Sie sich ausführlich über die Risiken informieren und fragen Sie nach der Häufigkeit von Komplikationen bei dem geplanten Eingriff. Auch die Nachsorge und das Verhalten nach der Operation sollten detailliert besprochen werden.
Dokumentieren Sie den Behandlungsverlauf selbst. Machen Sie Fotos vor und nach der Operation, führen Sie ein Tagebuch über Beschwerden und Heilungsverlauf. Diese Dokumentation kann später bei der Bewertung möglicher Behandlungsfehler hilfreich sein.
Halten Sie sich strikt an die Nachsorgeanweisungen und nehmen Sie alle Kontrolltermine wahr. Melden Sie Probleme oder ungewöhnliche Beschwerden sofort dem behandelnden Arzt. Eine frühzeitige Intervention kann oft Komplikationen verhindern oder deren Auswirkungen begrenzen.
Komplexe Eingriffe erfordern besondere Sorgfalt
Kieferoperationen gehören zu den anspruchsvollsten Eingriffen der Medizin und erfordern höchste fachliche Kompetenz sowie sorgfältige Planung und Durchführung. Wenn diese Operationen schief gehen, können die Folgen für die Patienten dramatisch sein und das Leben nachhaltig beeinträchtigen.
Die rechtliche Bewertung fehlgeschlagener Kieferoperationen ist komplex und erfordert sowohl medizinische als auch juristische Expertise. Nicht jede Komplikation ist ein Behandlungsfehler, aber wenn Fehler nachgewiesen werden können, stehen den Patienten umfassende Entschädigungsansprüche zu.
Eine frühzeitige und fundierte Bewertung des Falls ist wichtig, um die Erfolgsaussichten realistisch einschätzen und die Ansprüche optimal durchsetzen zu können. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Anwälten und medizinischen Sachverständigen essentiell.
Unsere Kanzlei verfügt über umfassende Erfahrung in der Bearbeitung von Behandlungsfehlern in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Wir verstehen die besonderen Herausforderungen dieser Fälle und arbeiten mit spezialisierten Sachverständigen zusammen.
Wenn Sie vermuten, dass bei Ihrer Kieferoperation Fehler aufgetreten sind, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir bieten eine kostenlose Erstberatung an, in der wir Ihren Fall einschätzen und das weitere Vorgehen besprechen können.
Häufig gestellte Fragen
- Höchste Spezialisierung auf Behandlungsfehler
Im Medizinrecht gilt unser Grundsatz „Spezialisten statt Generalisten“.
Innerhalb des breiten Medizinrechts haben wir uns ausschließlich auf Behandlungsfehler spezialisiert. Unsere Anwälte bearbeiten ausschließlich Arzthaftungsfälle und haben bereits eine Vielzahl an Verfahren und Fällen abgeschlossen. Auf diese Erfahrung können wir bereits bei der ersten Einschätzung Ihres Falls zurückgreifen.
In der Bearbeitung eines medizinrechtlichen Mandats bedarf es, neben Sorgfalt und Hingabe, unserer hohen anwaltlichen Spezialisierung, um den Fallstricken dieses Rechtsgebiets gerecht zu werden.
Neben der Korrespondenz mit den Versicherungen und den medizinischen Sachverständigen, sowie der Erstellung präziser Gutachtenaufträge und Behandlungschronologien für eine Aufklärung Ihres Falls, steht vor allem die Auseinandersetzung mit medizinischen Sachverhalten im Mittelpunkt des Mandats.
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- Medizinische Kenntnisse
Es hat kein anderes Rechtsgebiet so starke, interdisziplinäre Überschneidungen mit der juristisch zu bewertenden Sachmaterie wie das Arzthaftungsrecht:
Eine Behandlungsdokumentation auf Fehler zu analysieren oder das Ergebnis eines Sachverständigengutachtens auszuwerten und kritisch zu hinterfragen, setzt den sicheren Umgang mit medizinischen Fachtermini und Behandlungsabläufen voraus. Diese Sachkenntnisse gehen über das juristische Studium hinaus und können nur durch einen spezialisierten und erfahrenen Rechtsanwalt umgesetzt werden.
Diesen Kenntnisstand transparent macht für Sie der hierfür notwendige Fachanwaltstitel „Fachanwalt Medizinrecht“, die hohe Spezialisierung unserer Rechtsanwälte sowie die spezielle Ausrichtung und Erfahrung unserer Kanzlei im Arzthaftungsrecht.
- Abläufe und Begutachtung
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Die medizinische Sachverhaltsaufklärung halten wir für den Kern eines erfolgreichen Mandats.
Viele Kanzleien reichen hierbei „blind“ Behandlungsunterlagen bei medizinischen Sachverständigen ein und erreichen damit nur ein negatives oder sogar ein juristisch nicht verwertbares Gutachten. Die Zusammenarbeit mit Sachverständigen und insbesondere die Formulierung eines juristisch-medizinischen Gutachtenauftrages grenzt unsere Arbeit klar von anderen Kanzleien ab und erhöht maßgeblich die Erfolgsquote der durch uns festgestellten Behandlungsfehler.
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Es lassen sich folgende wesentliche Handlungsfelder eines Rechtsanwalts im Arzthaftungsrecht/Medizinrecht festhalten:
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- Bezifferung und Geltendmachung Ihres Schmerzensgeldes und weiterer Schadensersatzansprüche
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Unsere Leistungen für Patienten
Nicht jede Komplikation ist ein Behandlungsfehler. Warnsignale können sein: unerwartete schwere Komplikationen, mangelnde Aufklärung vor der Operation, offensichtliche technische Fehler oder Vernachlässigung der Nachsorge. Eine medizinische Bewertung durch unabhängige Experten ist meist notwendig.
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Bei nachgewiesenen Behandlungsfehlern können Sie Schmerzensgeld, Behandlungskosten für Korrektureingiffe, Verdienstausfall und andere materielle Schäden geltend machen. Die Höhe richtet sich nach der Art und Schwere der Beeinträchtigungen.
Mehr Informationen: Schmerzensgeld
Das hängt von den konkreten Schäden ab. Bei dauerhaften Nervenschäden können 5.000-15.000 Euro angemessen sein, bei schweren ästhetischen Beeinträchtigungen oder Funktionsstörungen deutlich mehr. Entstellungen im Gesichtsbereich werden besonders hoch bewertet.
Grundsätzlich drei Jahre nach Kenntnis von Schaden und möglicher Ursache. Da sich viele Komplikationen erst im Heilungsverlauf zeigen, kann die Verjährung entsprechend später beginnen. Absolut verjähren Ansprüche nach 30 Jahren.
Entscheidend ist eine medizinische Begutachtung durch Fachärzte für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Diese bewerten die Behandlungsdokumentation, Röntgenbilder und den Behandlungsverlauf. Auch Ihre eigene Dokumentation kann hilfreich sein.
Mehr Informationen: Medizinische Begutachtung
Nicht jede Komplikation bei einer Saugglockenentbindung ist ein Behandlungsfehler. Entscheidend ist, ob die medizinischen Standards eingehalten wurden. Ein Fehler liegt vor, wenn die Indikation falsch gestellt, die Technik fehlerhaft angewandt oder zu spät auf Alternativen umgestellt wurde.
Ja, wenn die ästhetischen Probleme auf Behandlungsfehlern beruhen oder wenn unzureichend über realistische Ergebnisse aufgeklärt wurde. Ästhetische Beeinträchtigungen im Gesichtsbereich werden rechtlich als besonders schwerwiegend bewertet.
Das hängt vom Einzelfall ab. Außergerichtliche Einigungen sind oft schneller und kostengünstiger. Bei eindeutigen Behandlungsfehlern sind viele Versicherungen zu angemessenen Entschädigungen bereit. Bei Streitigkeiten über die Schadenshöhe kann ein Gerichtsverfahren notwendig werden.
Dokumentieren Sie alle Probleme mit Fotos und Beschreibungen, sammeln Sie alle Behandlungsunterlagen, holen Sie eine Zweitmeinung ein und suchen Sie zeitnah rechtliche Beratung. Wichtig ist auch, dass Sie alle Nachsorgetermine wahrnehmen.
Suchen Sie einen Anwalt, der auf Medizinrecht spezialisiert ist und Erfahrung mit Behandlungsfehlern in der Kieferchirurgie hat. Eine kostenlose Erstberatung kann helfen, die Erfolgsaussichten einzuschätzen und das weitere Vorgehen zu planen.
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