Inhalt:
Drohender Führerscheinentzug durch PoliScan FM1 Messung?
Die Funktionsweise des PoliScan FM1 im Detail
Systematische Fehlerquellen des PoliScan FM1
Die Bedeutung des Auswertrahmens
Unser spezialisierter Ansatz bei PoliScan FM1 Verfahren
Konkrete Handlungsempfehlungen nach Erhalt eines Bußgeldbescheids
Das Wichtigste im Überblick:
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Drohender Führerscheinentzug durch PoliScan FM1 Messung?
Ein Bußgeldbescheid aufgrund einer Geschwindigkeitsmessung mit dem PoliScan FM1 kann weitreichende Folgen haben. Besonders wenn Sie beruflich auf Ihren Führerschein angewiesen sind, ist die Sorge um ein drohendes Fahrverbot verständlich. Als Fachanwälte für Verkehrsrecht wissen wir aus langjähriger Erfahrung: PoliScan-Messungen sind deutlich häufiger fehlerhaft als allgemein angenommen.
Die Funktionsweise des PoliScan FM1 im Detail
Das PoliScan FM1 verwendet eine hochkomplexe Laser-Messtechnik zur Geschwindigkeitsermittlung. Das System sendet kontinuierlich Laser-Pulse aus, die vom gemessenen Fahrzeug reflektiert werden. Durch die Messung der Laufzeit dieser Pulse erstellt das Gerät ein dreidimensionales Bewegungsprofil des Fahrzeugs. Der Erfassungsbereich liegt zwischen 10 und 75 Metern vor dem Messgerät, wobei 158 Laserstrahlen mit einer Wiederholrate von 100 Messungen pro Sekunde ausgesendet werden.
Eine entscheidende Besonderheit des Systems liegt in der zeitversetzten Dokumentation: Die eigentliche Geschwindigkeitsmessung und die fotografische Erfassung erfolgen nicht gleichzeitig. Diese Verzögerung zwischen Messung und Dokumentation birgt ein erhebliches Fehlerpotenzial.
Systematische Fehlerquellen des PoliScan FM1
Unsere intensive Beschäftigung mit dem PoliScan FM1 hat mehrere systematische Schwachstellen offengelegt. Eine besondere Problematik ergibt sich aus der nicht nachvollziehbaren Messwertbildung. Das Gerät verwirft automatisch Messungen, die es als ungenau einstuft, ohne diese Verwerfungen zu dokumentieren oder zu speichern. Dies macht eine nachträgliche Überprüfung der Messgenauigkeit nahezu unmöglich.
Ein weiterer kritischer Punkt ist der sogenannte Cosinus-Effekt, der besonders bei mobilen Messstationen auftritt. Durch die Positionierung des Messgeräts neben der Fahrbahn entsteht ein Winkel zur Fahrtrichtung, der das Messergebnis verfälschen kann. Dieser Effekt wird nicht immer ausreichend berücksichtigt.
Die Bedeutung des Auswertrahmens
Eine besondere Rolle bei der Überprüfung von PoliScan FM1 Messungen spielt der Auswertrahmen auf dem Messfoto. Dieser Rahmen muss bestimmte Kriterien erfüllen, um eine korrekte Zuordnung des Messergebnisses zum fotografierten Fahrzeug zu gewährleisten. Konkret bedeutet dies:
Die Vorderreifen des gemessenen Fahrzeugs müssen sich erkennbar oberhalb des unteren Rahmenteils befinden. Das Kennzeichen und mindestens ein Vorderrad müssen innerhalb des Auswertrahmens liegen. Zudem dürfen sich keine weiteren Fahrzeuge innerhalb des Rahmens befinden. Unsere Erfahrung zeigt, dass gerade hier häufig Fehler auftreten, die zu einer falschen Zuordnung der gemessenen Geschwindigkeit führen können.
Unser spezialisierter Ansatz bei PoliScan FM1 Verfahren
Als Verkehrsrechtsanwälte verfolgen wir eine systematische Strategie zur Überprüfung von PoliScan FM1 Messungen. Nach einer kostenlosen Ersteinschätzung beantragen wir umgehend Akteneinsicht und analysieren die vollständige Messdokumentation. Dabei prüfen wir insbesondere die Einhaltung der Eichvorschriften, die korrekte Bedienung des Messgeräts und die Plausibilität der Messergebnisse.
Bei Bedarf arbeiten wir eng mit technischen Sachverständigen zusammen, um auch komplexe technische Fehlerquellen aufzudecken. Parallel dazu kümmern wir uns um einen möglichen Aufschub des Fahrverbots, um Ihre berufliche Situation zu sichern.
Konkrete Handlungsempfehlungen nach Erhalt eines Bußgeldbescheids
Wenn Sie einen Bußgeldbescheid aufgrund einer PoliScan FM1 Messung erhalten haben, ist schnelles Handeln geboten. Die Einspruchsfrist beträgt nur zwei Wochen ab Zustellung. Zahlen Sie das Bußgeld nicht vorschnell, da dies als Anerkenntnis gewertet wird und einen späteren Einspruch erschwert.
Dokumentieren Sie alle relevanten Umstände der Messung, soweit Sie sich erinnern können. Besonders wichtig sind dabei Witterungsbedingungen, die Position des Messgeräts und eventuell vorhandene weitere Fahrzeuge in der Nähe.
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Häufig gestellte Fragen
Zahlreiche überprüfte PoliScan-Messungen weisen technische oder verfahrensrechtliche Mängel auf. Die konkrete Erfolgsaussicht hängt von den Einzelheiten Ihres Falls ab, die wir in einer kostenlosen Erstberatung prüfen.
Die Einspruchsfrist beträgt zwei Wochen ab Zustellung des Bußgeldbescheids. Nach Ablauf dieser Frist wird der Bescheid rechtskräftig.
Die Kosten richten sich nach dem Bußgeld und der Bedeutung der Sache, werden aber häufig von der Rechtsschutzversicherung übernommen. Wir klären dies vorab in einem kostenlosen Erstgespräch.
Während des laufenden Einspruchsverfahrens müssen Sie das Bußgeld nicht bezahlen. Das Gleiche gilt für ein eventuell verhängtes Fahrverbot.
Ein Einspruchsverfahren dauert in der Regel 3-6 Monate, wobei wir bei drohendem Fahrverbot einen Aufschub der Vollstreckung beantragen können.
Für eine erste Einschätzung benötigen wir den Bußgeldbescheid und das Messprotokoll. Alle weiteren erforderlichen Unterlagen fordern wir im Rahmen der Akteneinsicht an.
Nach Zahlung des Bußgeldes ist ein Einspruch in der Regel nicht mehr möglich, da die Zahlung als Anerkennung des Bescheids gilt. Handeln Sie daher nicht vorschnell.
Das Gerät hat eine technische Fehlertoleranz, die bereits standardmäßig vom Messergebnis abgezogen wird. Zusätzliche Messfehler können durch falsche Bedienung oder technische Störungen entstehen.
Im schlimmsten Fall bleibt es bei den im Bußgeldbescheid genannten Sanktionen. Wir prüfen jedoch vorab sehr genau die Erfolgsaussichten und beraten Sie entsprechend.
Ja, in vielen Fällen können wir einen Aufschub des Fahrverbots erreichen und den Zeitpunkt so gestalten, dass die beruflichen Einschränkungen minimal sind.