AllgemeinArtikelCannabis Clubs und das BtMG – Ist die ganze Welt bald dauer HIGH ?

9. Mai 2023

In vielen Ländern der Welt gibt es eine wachsende Legalisierungsbewegung für den Gebrauch von Cannabis. In einigen Ländern, wie zum Beispiel den Niederlanden und Uruguay, ist der Besitz und Konsum von Cannabis schon längst legal. In anderen Ländern gibt es Gesetze, die den Konsum von Cannabis entkriminalisieren oder den Gebrauch von Cannabis zu medizinischen Zwecken erlauben.

In vielen dieser Länder haben sich Cannabis Clubs entwickelt. Diese Clubs sind spezielle Orte, an denen Menschen zusammenkommen, um Cannabis in einer sicheren und kontrollierten Umgebung zu konsumieren. Cannabis Clubs gibt es in verschiedenen Formen und Größen, aber in der Regel handelt es sich um private Räume, die nur für Mitglieder zugänglich sind.

Die Idee hinter Cannabis Clubs ist, dass sie eine legale Alternative zum Kauf von Cannabis auf der Straße bieten. Das Geschäft auf der Straße folgt keinerlei Qualitäts- und Sicherheitskontrolle weshalb es für den Käufer unsicher ist und eine Gefahr durch das Strecken mit anderen Substanzen beispielsweise darstellen kann. In Cannabis Clubs hingegen wird das Cannabis von erfahrenen Züchtern angebaut und getestet, um sicherzustellen, dass es von höchster Qualität ist.

Kritiker von Cannabis Clubs argumentieren, dass die Clubs den Gebrauch von Cannabis normalisieren und fördern könnten. Sie befürchten, dass Cannabis Clubs dazu führen könnten, dass mehr Menschen Cannabis konsumieren, was zu gesundheitlichen Risiken führen könnte. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit, insbesondere wenn es um den Transport von Cannabis zwischen den Clubs und den Mitgliedern geht.

Insgesamt können Cannabis Clubs eine interessante Alternative zum Kauf von Cannabis auf der Straße bieten. Sie schaffen eine sichere und kontrollierte Umgebung, in der Mitglieder Cannabis konsumieren. Obwohl es auch Bedenken gibt, sind Cannabis Clubs eine wichtige Komponente der sich entwickelnden Legalisierungsbewegung und können dazu beitragen, das Stigma gegenüber Cannabis zu verringern und den öffentlichen Diskurs darüber zu verbessern. Abstreiten, dass Cannabis im Trend ist und weltweit schon jetzt, wenn auch illegal konsumiert wird kann niemand.

In Deutschland ist der Konsum von Cannabis aktuell illegal und steht auf der Liste der Betäubungsmittel gemäß Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Das bedeutet, dass der Besitz, Anbau, Handel und Konsum von Cannabis strafbar ist, aber es gibt eine gewisse Toleranz gegenüber dem Konsum in kleinen Mengen zu Hause. Der Besitz von Cannabis in größeren Mengen oder der Handel damit ist jedoch illegal und kann mit empfindlichen Strafen geahndet werden. Seit 2017 gilt in Deutschland eine Ausnahme für medizinisches Cannabis. Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen und chronischen Schmerzen können unter bestimmten Voraussetzungen medizinisches Cannabis auf Rezept verschrieben bekommen. Die Kosten werden jedoch nicht von der Krankenkasse übernommen und müssen vom Patienten selbst getragen werden.

Cannabis Clubs sind in Deutschland dementsprechend nicht legalisiert. Es gibt jedoch einige Initiativen und Vereine, die sich für die Legalisierung von Cannabis Clubs einsetzen. Einige dieser Initiativen haben bereits erste Erfolge erzielt, indem sie bei den zuständigen Behörden Anträge auf Genehmigung von Cannabis Clubs eingereicht haben. Diese Anträge blieben bislang in den meisten Fällen aber abgelehnt. Die Bundesregierung spricht sich aktuell gegen die grundsätzliche Legalisierung von Cannabis aus. Nur vereinzelt wird der Anbau von Cannabis zu medizinischen Zwecken zu legalisieren neu diskutiert.

Insgesamt ist die Situation in Deutschland in Bezug auf Cannabis Clubs noch sehr unklar und im Gegensatz zu vielen anderen Ländern wenig fortschrittlich in Anbetracht der zunehmenden Verbreitung der Droge weltweit. Es bleibt abzuwarten, ob sich in Zukunft eine Änderung in der Gesetzgebung ergeben wird.

RA Marco Schneider